Postulat „Shared Workspaces“

Maxim Morskoi hat ein Postulat zur Förderung von Shared Workspaces im Grossen Gemeinderat Illnau-Effretikon eingereicht. Hier findest du den Vorstoss und die Details dazu.

Die Art, wie wir arbeiten, lernen und kommunizieren, ändert sich in der digitalisierten Welt. Immer mehr Menschen arbeiten heutzutage dank moderner Technik unabhängig von einem bestimmten Arbeitsplatz. Viele Firmen ermöglichen es ihren Arbeitnehmenden, einen Teil ihrer Aufgaben im „Home Office“ zu erledigen. Diese schätzen die dadurch höhere Eigenverantwortung und Flexibilität. Auch Selbständigerwerbende sind häufig nicht auf einen fixen Arbeitsplatz angewiesen. Studenten benötigen dringend freie Lernplätze, da die Universitätsbibliotheken überfüllt sind. Jedoch ist nicht immer ist das heimische Büro oder gar  der Küchentisch zu Hause die beste Lösung. Die Trennung von Privatem und Beruflichem fällt vielen Menschen schwer, die Produktivität leidet. Viele Leute schätzen es, einen neutralen Arbeitsplatz in der Nähe von ihrem Zuhause bei Bedarf benutzen zu können.

 

Gemeinderat Maxim Morskoi lädt deshalb in seinem Postulat den Stadtrat ein zu prüfen, wo in Illnau-Effretikon Räumlichkeiten bestehen, die für sogenannte „Shared Workspaces“ genutzt werden könnten, wie es möglich wäre, solche in der Stadt einzurichten, und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die Einrichtung und Nutzung eines „Shared Workspace“ von städtischer Seite konkret gefördert werden kann.

 

In einer modernen Stadt wie Illnau-Effretikon gibt es grosses Potential für Arbeitsplätze, an denen Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird, die wochen-, tage- oder gar stundenweise gemietet werden kann – einen sogenannte „Shared Workspace“. Die Grund-Infrastruktur, die in solchen „Shared Workspaces“ angeboten werden müsste, umfasst lediglich Tische, Stühle, W-LAN, Drucker und Strom. Solche Vermietungen könnte in Zwischennutzungen Einnahmen generieren, welche zuvor nicht angedacht wurden.

 

Im Zentrum von Illnau-Effretikon entstehen immer wieder Leerstände bei Gewerberäumlichkeiten, wie aktuelle Beispiele des Modegeschäfts Corrodi oder der Clientis-Filiale zeigen. Solche vorübergehenden Leerstände könnten überbrückt werden, indem die Stadt in diesen Räumlichkeiten die Einrichtung von „Shared Workspaces“ fördert oder selber anbietet. Auch Räumlichkeiten, die bereits der Stadt gehören und nicht erst gemietet werden müssten, wären vom Stadtrat zu prüfen.

 

Durch die aktive Förderung solcher „Shared Workspaces“ bieten sich für die Stadt zahlreiche Chancen. In der Nähe des Zentrums könnten diese die Stadt an Wochentagen beleben und das lokale Gewerbe fördern, denn jeder benötigt zwischendurch mal einen Kaffee oder ein Mittagessen. Ausserdem würde die Attraktivität der Stadt für jene Bewohner, deren Bedürfnis nach flexiblen Arbeitszeiten und -orten auch in Zukunft zunehmen wird, durch ein solches Angebot deutlich verbessert. Die Stadt würde auch als innovativ und attraktiv wahrgenommen, was ein klarer Standortvorteil ist.

 

Dazu könnte Illnau-Effretikon durch einen „Shared Workspace“ einen kleinen Beitrag zur Lösung des Mobilitätsproblems und zur Reduktion des Pendlerverkehrs in der Schweiz leisten und damit eine Rolle in der Energiewende spielen.